Entwicklung der Leitzinsen: Die wichtigsten Notenbanken und Wirtschaftsräume weltweit als Statistik
Der europäische Leitzins wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegt. Der Wert gibt an, zu welchem Zinssatz sich Banken und Finanzinstitute Geld leihen können. Kurzum: So viel Zinsen müssen Banken im Euro-Raum an die EZB zahlen, wenn sie einen Kredit benötigen. Als Sicherheiten müssen die Banken Wertpapiere oder Anleihen hinterlegen.
Wie aus dem Diagramm ersichtlich, existieren neben den Leitzinsen der Europäischen Zentralbank noch weitere Leitzinsen, die für den weltweiten Geldmarkt relevant sind. Einige davon haben wir für Sie grafisch aufbereitet, darunter den Leitzins der USA, den Zins für „Federal Funds“. Zu diesem Zinssatz können US-Geschäftsbanken praktisch „über Nacht“ US-Dollar beim zuständigen Zentralbanksystem (Federal Reserve, Fed) erhalten. Zusätzlichen finden sich die Leitzinsen der Zentralbank von Japan, die Schweizer Leitzinsen sowie die Leitzinsen der britischen Zentralbank in der Statistik.
Auswirkungen des Leitzinses auf Verbraucher
Da die Banken mit dem geliehen Geld arbeiten, erlaubt ihnen ein niedriger Zinssatz z. B. eigene Kredite zu günstigen Konditionen an Kunden weiter zu verleihen. Für Unternehmen und Verbraucher bedeutet das, dass Investitionen und Anschaffungen von Konsumgütern erleichtert werden. Die EZB fördert mit der Senkung des Leitzinses entsprechend das wirtschaftliche Wachstum in der Euro-Zone. Steigt der Leitzins, dreht sich der Effekt um, d. h. Darlehen und Kredite werden teurer, das Wirtschaftswachstum gebremst. Insofern ist der Leitzins ein Steuerinstrument.
Für Sparer und Anleger wirken sich niedrige Leitzinsen hingegen weniger positiv aus. Da die Finanzinstitute bei der EZB zu günstigen Konditionen frisches Geld beziehen können, sind sie weniger auf die Einlagen von privaten Verbrauchern angewiesen. Deshalb schrauben viele Anbieter die Zinsen von sicheren Geldanlagen wie Tagesgeld oder Festgeld bei einem niedrigen Leitzins herunter. Bei steigenden Leitzinsen steigen in der Regel auch die Zinsen der Geldanlagen wieder.
Mit der Regulierung des Leitzinses versucht die EZB in die wirtschaftliche Entwicklung des Euro-Raums einzugreifen und diese positiv zu beeinflussen. Darüber hinaus gilt das Interesse dem Erhalt von Stabilität auf dem Geldmarkt.