Wie setzen sich Orderkosten zusammen?

”Ordergebühren”Die internationalen Finanzmärkte sind so komplex wie noch nie. Durch die Entwicklung erhalten Anleger und Investoren viele Chancen. Auch wenn die meisten Direktbanken ihren Kunden die kostenlose Führung des Depots ermöglichen, sollten bei Wertpapier- und Fondskäufen die Gesamtkosten eines Auftrags im Auge behalten werden:

Welche Gebühren enstehen beim Aktienhandel?
Welche Gebühren entstehen beim Fondshandel?

Welche Gebühren entstehen beim Aktienhandel?

1. Brokergebühren

Bei der Berechnung der Kosten gibt es verschiedene Gebührenmodelle.

Variante 1: Die Orderkosten setzen sich aus einer Grundgebühr und einem prozentualen Anteil am Ordervolumen zusammen. Oftmals geben die Anbieter zudem eine Mindest- und eine Maximum-Provision vor, in deren Rahmen sich die vom Broker abhängigen Orderkosten bewegen.

Anbieter Grund-
entgelt
Variable
Provision
Mind. Max. Ordervolumen
5.000 €
Ordervolumen
20.000 €
DAB bank 4,95 € 0,25 % 7,95€ 59,95 € 17,95 € 54,90 €
S Broker 4,95 € 0,25 % 9,95 € 49,95 € 17,95 € 49,95 €
TARGOBANK - 0,25 % 8,90 € 34,90 € 12,50 € 34,90 €

Variante 2: Einige Broker geben nur eine Pauschalgebühr vor, in der die Grundkosten und der vorgegebene Prozentsatz vom Kurswert bereits enthalten ist.

Anbieter Pauschale
Ordergebühr
Ordervolumen
5.000 €
Ordervolumen
20.000 €
Merkur Bank 25,00 € pro Trade 25,00 € 25,00 €
netbank 9,90 € – 24,00 € pro Trade 18,00 € 24,00 €

Hinzu können noch Kosten für die Telefonorder kommen. Abhängig vom Anbieter kann dieser Service allerdings besonders stark zu Buche schlagen. Aus Kostengründen empfiehlt sich der Orderweg über das Internet oder Apps.

Zum Depot-Vergleich – Produkte und Details im Überblick

2. Börsengebühren

”OrdergebührenWird die Aktie über das Börsenparkett gehandelt, werden zu den Transaktionskosten handelsplatzabhängige Börsenplatzentgelte fällig. Diese richten sich nach der Art des gehandelten Wertpapiers, nach dem Ordervolumen sowie nach dem Börsenplatz.

Die Börsengebühren bestehen aus Tradinggebühr (Courtage), der Regulierungsgebühr des Clearers, dem CCP Settlement Entgelt, der Kommunikationsgebühr und dem Schlussnotendatenträgerentgelt.

Beispiele für Börsengebühren (Preisangaben ohne Gewähr)
Börsenplatz
(Deutschland)
Gebühren
pro Trade ab
URL
Xetra 1,89 € www.deutsche-boerse.com
Scoach 0,76 € www.scoach.de
Euwax 0,76 € www.eurexchange.de
Frankfurt FFB 4,92 € www.boerse-frankfurt.de
Stuttgart 6,27 € www.boerse-stuttgart.de
München 2,13 € www.bayerische-boerse.de
Hamburg-Hannover 2,30 € www.boersenag.de
Berlin 2,18 € www.boerse-berlin.de
Düsseldorf 2,18 € www.boerse-duesseldorf.de

Die Weitergabe der handelsplatzabhängigen Börsenplatzentgelts handhaben die Anbieter ebenfalls unterschiedlich.

Variante 1: Die Kosten der Börsen und der Wertpapierabwicklung werden eins zu eins an die Kunden weitergegeben.

Variante 2: Kunden zahlen für jede Parkettorder einen Pauschalzuschlag.

Außerbörslicher Direkthandel (OTC-Handel)

Beim Kauf oder Verkauf der Aktie im außerbörslichen Direkthandel über Handelspartner entfallen die Fremdspesen in Form der börsenplatzabhängigen Gebühren. Im Vergleich zum börslichen Auftrag sind die Gebührenstrukturen erheblich günstiger.

DAB bank Logo

Welche Gebühren entstehen beim Fondshandel?

Außerbörslicher Fondshandel

Der Fondshandel erfolgt über die Fondgesellschaft. Beim Kauf eines Fonds oder Fondsanteile wird zum Kaufpreis des Fonds der Ausgabeaufschlag (AA) hinzugerechnet. Hohe Ausgabeaufschläge können den Fondskauf sehr teuer machen. Bei vielen Anbietern, vor allem Direktbrokern, ist dieser Ausgabeaufschlag rabattiert, teilweise sogar bis 100 %.

Berechnung des Ausgabeaufschlages

Mit folgender Formel lässt sich die Höhe des Ausgabeaufschlages ermitteln:

(Ausgabepreis x 100 / Rücknahmepreis) – 100 = Ausgabeaufschlag (Prozent)

Die Höhe des Ausgabeaufschlages kann unterschiedlich hoch ausfallen, in der Regel werden 2 bis 5 Prozent berechnet.

Berechnet wird der Ausgabaufschlag in Deutschland üblicherweise mit der Nettomethode. Daneben gibt es noch die Bruttomethode, die noch bei einigen angloamerikanischen Gesellschaften Anwendung findet.

Netto-Methode – Berechnungsbeispiel

Berechnungsgrundlage für den Ausgabeaufschlag stellt der effektiv angelegte Betrag dar. Der Aufgabeaufschlag wird auf den Wert der Fondsanteile berechnet.

95,24 Euro + 5% = 100 Euro

Nach der Nettomethode erhält der Anleger Fondsanteile im Wert von 95,24 Euro, mit Ausgabeaufschlag gibt er insgesamt 100 Euro aus.

Brutto-Methode – Berechnungsbeispiel

Bei der Brutto-Methode wird der Ausgabeaufschlag auf den Orderwert bzw. den Ausgabepreis berechnet.

100 Euro – 5% = 95 Euro

Es wird deutlich, dass bei der Brutto-Methode weniger Fondsanteile erworben werden.

Börslicher Fondshandel

Der Fondshandel über die Börse ist mittlerweile an fast jedem Börsenplatz möglich. In diesem Fall entfällt der Ausgabeaufschlag. Es fallen die Ordergebühr der Bank, Börsenspesen sowie der Spread zwischen An- und Verkaufskurs der Fondsanteile an. An den Handelsplätzen finden Investoren auch Fonds die ohne oder mit besonders geringem Spread erhältlich sind.

Im Vergleich mit Fonds mit Ausgabeaufschlag fallen die Gebühren im börslichen Fondshandel in der Regel günstiger aus. Da Onlinebroker und Direktbanken aber immer häufiger auf den Ausgabeaufschlag verzichten, wird der Handel über die Börse wieder teurer.

Depot- und Orderkosten vergleichen

Entscheidend sind neben den Orderkosten auch die Gebühren für die Depotführung. Ein Großteil der Online-Broker bietet das Wertpapierdepot zum Nulltarif an. Während kostenlose Depotführung für weniger aktive Trader von Vorteil ist, sollten aktive Trader auf besonders günstige Ordergebühren setzen, da sie stärker ins Gewicht fallen. Vor Eröffnung eines Wertpapierdepots empfiehlt sich ein Vergleich verschiedener Anbieter, der einen Überblick über alle Kosten bietet.

Zum Depot-Vergleich – Produkte und Details im Überblick