Geld sicher anlegen: Risikoklassen und Renditechancen

Im ersten Moment klingt die Frage des Anlageberaters eigentlich ziemlich einfach: Was ist Ihr Anlageziel? Die meisten Antworten darauf sind allerdings wenig konkret. Das Geld soll z. B. für eine Altersvorsorge zurückgelegt werden oder der Bau eines Eigenheims steht auf der privaten Agenda. Mit diesen Auskünften lässt sich aber nur schwer eine sinnvolle Anlagestrategie entwickeln. Hilfreich bei der Auswahl einer Anlage sind hingegen folgende Fragen:

  • Wie viel Kapital wollen Sie anlegen? (Anlagesumme)
  • Wenn Sie sparen wollen: Wie viel Geld können Sie regelmäßig (monatlich) zurücklegen?
  • Wie lange ist Ihr Anlagehorizont (d. h. wie lange können Sie freies Kapital in eine Anlage investieren)?
  • Muss ein Teil des Kapitals jederzeit verfügbar sein?
  • Sind größere Ausgaben absehbar oder Veränderungen in der persönlichen Lebenssituation?
  • Welche Verbindlichkeiten bestehen (z. B. Darlehen, Unterhaltszahlungen)?
  • Wie sieht Ihre Risikobereitschaft aus?
  • Insbesondere die letzte Frage entscheidet letztlich über die Wahl der Anlage. Als Faustregel gilt: Je höher das Risiko, desto besser die Renditeaussichten.

Risikoklassen der Geldanlage

Definieren Sie Ihr persönliches Risikoprofil anhand der hier vorhandenen Risikoklassen in der Grafik. Jede Klasse verfügt über verschiedene Anlageformen: Von sehr sicher bis sehr spekulativ.

Grafik: Risikoklassen von Geldanlagen – Je höher das Risiko, desto höher die erwartbare Rendite.

Risikoklasse I – Sicherheitsbewusster Anleger
Für sicherheitsorientierte Anleger bietet sich die Risikoklasse I an. Darin sind klassische Anlageprodukte wie Tagesgeld, Festgeld, Termingeld, Sparbriefe sowie Sparbücher enthalten. Bei diesen Anlagen gilt in der Regel die gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro. Einige Banken besitzen darüber hinaus freiwillige Einlagensicherungen in Millionenhöhe. Ebenfalls uneingeschränkt sicher sind Bausparverträge.

Die hohe Sicherheit erkauft sich der Anleger entweder mit langfristiger Bindung (Festgeld) oder eher niedrigen Renditen. Klassische Sparer, die nur kleinere Summen anlegen wollen, sollten trotzdem einen Blick riskieren. Einzig Sparbücher sind aufgrund ihrer geringen Verzinsung im Grunde keine Option.

Risikoklasse II – Konservativer Anleger
Anlageprodukte wie festverzinsliche Wertpapiere oder geldmarktnahe Fonds (maximal 49 % wird in den Geldmarkt investiert, der Rest in festverzinste Werte) eignen sich ideal für konservative Anleger. Gleiches gilt für Anleihen mit guter Bonität (Tipp: Achten Sie hier auf das Rating der Ratingagenturen!) und Rentenfonds. Wer sein Geld in Anlagen der Risikoklasse II investiert, setzt ebenfalls auf Sicherheit und hat meist nur ein geringes Ausfallrisiko. Solch solide Anlagen bieten allerdings nur durchschnittliche Renditen.

Risikoklasse III – Renditeorientierter Anleger
Aktien und Aktienfonds mit europäischen Standardwerten, Währungsanleihen hoher Bonität sowie internationale Renten- und Mischfonds sind optimal, um sich eine positive Realrendite zu sichern. Speziell Aktien sind dann besonders gewinnbringend, wenn die Unternehmen Dividenden auszahlen. Experten raten dazu, diese Auszahlungen zu reinvestieren. Das Risiko der Anlagen ist bei näherer Betrachtung und breiter Streuung überschaubar, verlangt jedoch einige Basiskenntnisse (siehe: Geldanlagen).

Risikoklasse IV – Risikobewusster Anleger
Ausländische Aktien-Nebenwerte, Aktienfonds mit Nebenwerten, hochspekulative Anleihen sowie Zertifikate sind eher für Anleger interessant, die ein höheres Grundrisiko nicht scheuen. Anlagen der Risikoklasse IV versprechen allerdings auch eine äußerst attraktive Rendite.

Risikoklasse V – Risikofreudiger Anleger
Bestimmte Optionen, Optionsscheine, Futures oder Emerging Markets Bonds (Anleihen sogenannter “Schwellenländer”) gelten nicht umsonst als hochspekulativ. Sie punkten durch sehr hohe Renditen, jedoch auf Basis eines nicht unbeträchtlichen Verlustrisikos. Risikoklasse V eignet sich entsprechend für risikofreudige Anleger, die auch den Verlust eines bestimmten Kapitalbetrags verkraften.

Mehr zur Geldanlage

Interessierte finden in unseren Geldanlage-Ratgebern weitere Detailinformationen zu den verschiedenen Anlageprodukten. Für Einsteiger bietet sich der 1. Teil mit sicherheitsorientierten Anlagen an. Wer in Gold investieren will, kann sich in diesem Geldanlage-Ratgeber einige Tipps und Anregungen holen. Aktien, Fonds und ETFs behandelt der 3. Teil des Geldanlage-Ratgebers.

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