Krankenkassen bilden Rekordrücklage von 23,5 Milliarden Euro

Donnerstag den 6.12.2012

Die gesetzlichen Krankenkassen haben eine Rekordreserve von 23,5 Milliarden Euro angesammelt. Das gab das Bundesgesundheitsministerium jetzt bekannt. Demnach stieg die Rücklage im dritten Quartal um weitere 1,7 Milliarden Euro. Nach dem zweiten Quartal lag die Reserve der Krankenversicherungen noch bei 21,8 Milliarden Euro. Die momentane Summe setzt sich aus rund 14 Milliarden Euro bei den verschiedenen Krankenkassen sowie einem Anteil von 9,5 Milliarden im gemeinsamen Gesundheitsfonds. Der Gesamtanstieg nach 9 Monaten im Jahr 2012 beträgt 4,05 Milliarden Euro bei den Kassen, während der Gesundheitsfonds nach dem dritten Quartal ein Minus von 15 Millionen Euro ausweist. Das Defizit wird sich allerdings nach Annahme der Experten im letzten Jahresviertel weitestgehend ausgleichen.

Die Gründe für den Höchststand liegen in der derzeit stabilen Wirtschaftssituation in Deutschland und der nur moderaten Ausgabensteigerung. Auf die einzelnen Versicherungsnehmer verteilt stiegen die Kosten um lediglich +3,1 Prozent. Zudem gaben die Kassen ca. +2,1 Prozent mehr für Ärzte, bis zu 2,5 Prozent für Kliniken sowie +2,0 Prozent für Arzneimittel aus.

Für 2013 fallen die Prognosen eher mäßig aus: Die Schätzungen gehen von stärkeren Preissteigerungen aus – avisiert ist ein Gesamtanstieg von etwa 4,6 Prozent bei den bereits genannten Posten. Zudem wird ab dem 1. Januar 2013 die Praxisgebühr abgeschafft, was die Einnahmen des Gesundheitsfonds um 2 Milliarden Euro pro Jahr drückt. Bei den Ausgaben sinken die Steuerzuschüsse 2013 zudem um 2,5 Milliarden Euro.

Der Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung bleibt weiterhin bei 15,5 % (seit 1. Januar 2011 unverändert). Eine künftige Prämienausschüttung aufgrund der aktuell guten Kassenlage haben nur wenige Krankenversicherer angekündigt.

Gesetzliche Krankenversicherung im Vergleich


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