Zypern-Krise: Keine verstärkte Bargeld-Nachfrage in Deutschland
Trotz Zypern-Krise sehen deutsche Bankkunden keine Veranlassung, höhere Bargeldbeträge abzuheben. „Wir können nicht erkennen, dass in Deutschland Vorkehrungen für eine erhöhte Bargeldnachfrage getroffen werden“ äußerte sich Oliver Arning, ein Sprecher des Bundesverbands der sicherheitswirtschaft (BDSW), heute Mittag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Zu den Mitgliedern des BDSW gehören Geldtransportunternehmen, die auch die Bankautomaten auffüllen. „Wir sehen keine Mehranfragen – im Gegensatz zu 2008/2009 auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, als die Banken mehr Bargeld eingelagert haben, um für potenzielle Kundenanfragen gewappnet zu sein“, betont Oliver Arning weiter.
Bereits seit elf Tagen sind die zyprischen Geldinstitute aus Angst vor einem nicht zu bewältigendem Kundenansturm geschlossen. Momentan können Bankkunden auf der Insel nur 100 Euro pro Tag abheben. Die Wiedereröffnung ist nunmehr für Donnerstag geplant. Hinsichtlich ihres Bankguthabens kann Kunden der zyprischen Banken keine Prognose gegeben werden. Fakt ist, dass die Laiki Bank, Zyperns zweitgrößte Bank, ganz geschlossen und abgewickelt werden soll. Die staatlich garantierte Einlagensicherung geht nur bis 100.000 Euro. Wer höhere Beträge bei der Bank deponiert hat, muss damit rechnen, einen Teil zu verlieren. Dies gilt auch für Kunden, die ihr Erspartes bei der Bank of Cyprus deponiert haben.
Entgegen den ursprünglichen Plänen der Regierung sollen Kleinsparer nun doch nicht für die Sanierung der Banken aufkommen.