Ab 1. Juli: Neues Gesetz soll private Altersvorsorge attraktiver machen

Mittwoch den 26.06.2013

Am 1. Juli 2013 tritt das Gesetz zur Verbesserung der steuerlichen Förderung der privaten Altersvorsorge (Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz – AltVVerbG) in Kraft. Mit dem neuen Altersvorsorge-Gesetz will die Bundesregierung die private Altersvorsorge für Verbraucher transparenter, einfacher, günstiger und somit noch attraktiver gestalten. Der Maßnahmenplan der Bundesregierung beinhaltet 22 Punkte. Rund die Hälfte davon entfallen auf den Wohn-Riester.


Was wird sich bei der privaten Altersvorsorge ändern?

  • Besser vergleichen mit dem einheitlichen Produktinformationsblatt:

Es wird ein standardisiertes, anbieter- und produktübergreifendes Produktblatt (PIB) eingeführt. Aus diesem soll der Verbraucher die anfallenden Kosten, die zu erwartende Rendite und das Anlagerisiko entnehmen können. Die verschiedenen Riester-Produkte wie klassische Rentenversicherungen, fondsgebundene Rentenversicherungen, Fondssparpläne, Banksparpläne, Bausparverträge sowie Sparpläne mit Genossenschaftsanteilen werden somit besser vergleichbar. Ist das Informationsblatt fehlerhaft, haben Anleger künftig ein zweijähriges Rücktrittsrecht.

  • Erleichterung beim Wohn-Riester:

Wohn-Riester Sparer können künftig jederzeit während der Ansparphase förderunschädlich Kapital aus ihrem Riester-Sparvertrag entnehmen. Dieses kann für den Kauf oder Bau von selbstgenutztem Wohneigentum und die Tilgung eines Immobiliendarlehens genutzt werden.

  • Wohn-Riester für behindertengerechten Umbau

Das Kapital aus einem Wohn-Riester-Vertrag kann künftig auch für alters- und behindertengerechte Umbaumaßnahmen an selbstgenutzten Wohneigentum verwendet werden. Bisher waren Modernisierungen aus dem Riester-Guthaben ausgeschlossen.

  • Einmalbesteuerung und vereinfachter Vertragswechsel:

Im Alter will die Regierung die relativ günstige Einmalbesteuerung des Wohnförderkontos während der Auszahlungsphase erlauben. Zudem soll Riester-Sparern der Wechsel zu einem anderen Anbieter erleichter werden. Die Wechselkosten werden zukünftig gedeckelt.

  • Verbesserter Erwerbsminderungsschutz:

Bei der Berufsunfähigkeitsversicherung wird die steuerliche Förderung verbessert. Die bisher geltenden beschränkten Voraussetzungen im Rahmen von Altersvorsorge-Verträgen werden erweitert. So dass Beiträge zur Berufsunfähigkeitsversicherung zukünftig besser geltend gemacht werden können. Auch wer sich gegen Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeit mit lebenslanger Leistung absichert, wird künftig steuerlich gefördert.

Die geplante Anhebung der steuerlichen Förderhöchstgrenzen der Basisversorgung im Alter auf 24.000 Euro wurde nicht durchgesetzt. Über diesen Punkt soll in naher Zukunft beraten werden. Es bleibt somit bei den bisherigen Grenzen von 20.000 Euro für Ledige bzw. 40.000 Euro für Verheiratete.

Private Altersvorsorge für junge Menschen unerlässlich

Dass die private Altersvorsorge vor allem bei der jungen Generation sehr wichtig ist, zeigt der Vorsorgeatlas Deutschland 2013 der Union Investment. Die Generation der 20- bis 34-jährigen kann durchschnittlich nur noch 38,4 % ihres letzten Bruttoeinkommens durch die gesetzliche Rente decken. Das lebensstandardsicherende Niveau liegt allerdings bei 60 %. Um das Defizit von mehr als 20 % ausgleichen zu können, besteht dringender Handlungsbedarf. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, fürs Alter vorzusorgen. Besonders beliebt ist der Riester-Vertrag. Mehr als ein Drittel der Bundesbürger „riestern“ und nutzen die Zulage vom Staat sowie die Steuervorteile.

Riester-Verträge in 2012 auf 15,7 Millionen gestiegen

Im letzten Jahr war ein Nettozuwachs von 370.000 Verträgen zu verzeichnen, so dass Ende 2012 in Deutschland knapp 15,7 Millionen Riester-Verträge geführt wurden. Mit 229.000 zusätzlichen Verträgen ist die Zahl der Wohn-Riester-Verträge am stärksten angewachsen.
Mit einem Riester-Vertrag profitieren vor allem Geringverdiener und junge Menschen. Bei den Riester-Sparern ist das weibliche Geschlecht in der Überzahl. 52,1 % der Anspruchsberechtigten Frauen besitzen einen Riester-Vertrag, bei den Männern sind das gerade einmal 22,1 %.

Entwicklung der privaten Altersvorsorge (Riester-Rente)

Diagramm Riester-Verträge

Quelle: Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Stand 03/2013


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