Studie: 31.000 Euro Eigenanteil – Pflegeversicherung bleibt „Teilkasko“
Die pflegerische Versorgung im Alter kann teuer werden. Wie eine aktuelle Studie der Barmer GEK ergab, liegt der finanzielle Eigenanteil bei durchschnittlich 31.000 Euro. Bei stationärer Pflege steigt die Summe im Extremfall auf bis zu 305.000 Euro. Die durchschnittlichen Leistungen der sozialen Pflegeversicherung belaufen sich hingegen auf rund 33.000 Euro, wobei die Beträge zwischen 13 Euro und maximal 262.000 Euro stark unterschiedlich ausfallen. Der Großteil der Versicherten beansprucht nur niedrige Summen. Etwa 28 Prozent der Pflegebedürftigen benötigt von der Pflegeversicherung weniger als 5.000 Euro. Für weitere 20 Prozent sind Beträge zwischen 5.000 und 15.000 Euro nötig.
Frauen teurer als Männer
Der Pflegereport der Barmer GEK schlüsselt erstmals die Ausgaben der Pflegeversicherung sowie der privaten Anteile geschlechtsspezifisch auf. Demnach verursachen Frauen mit durchschnittlich rund 84.000 Euro deutlich höhere Pflegekosten als Männer – deren Durchschnittsausgaben wurden mit ca. 42.000 Euro beziffert. Der private Anteil weist mit 45.000 Euro vs. 21.000 Euro ähnlich hohe Unterschiede auf. Als Begründung der Differenz führt die Studie eine oftmals längere Heimpflege für Frauen an, die unter anderem auf der längeren Lebenserwartung gründet. Bezüglich der hohen Eigenanteile bezeichnete Dr. Rolf-Ulrich Schlenker, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Barmer GEK, die Pflegeversicherung als „Teilkaskoversicherung“.
Laut der Studie stieg die Zahl der Pflegebedürftigen 2011 erstmals in geringerem Umfang. Prognostiziert wird ein Anhalten dieses Trends.
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Anzahl der Pflegebedürftigen (in Mio.) von 2005 bis 2030
Nach aktuellen Angaben des statistischen Bundesamts wird sich der Anteil der Pflegebdeürftigen bis 2030 um rund 1 Millionen erhöhen. (Klick zum vergrößern der Grafik).
Quelle: Statistisches Bundesamt